Alle Jahre wieder – man gönnt sich einen neuen Fernseher. So war es denn auch bei uns. Tschüss 32 Zoll, hallo 48 Zoll. Und entgegen jeder Norm fiel die Wahl auf keinen „Marken-Gerät“ wie LG, Sony oder Samsung sondern auf ein Telefunken LCD-TV. Das mit dem „Marken-Gerät“ ist nicht herablassend gemeint sondern wie folgt. Bei Telefunken (das auch eine bekannte Marke ist) exestiert nur noch der Name. Die Geräte werden aber in der Türkei von einer anderen Firma zusammengeschraubt. Dieses kann man an einer Sache sofort merken aber dazu später mehr. Da könnte man denken – oh ahh. Sind die auch qualitativ was? Ich greife vorneweg – und ob.
Egal drum. Bei der Lieferung hat sich DHL getoppt. Mal kommen sie auch Sonntags und bei diesem Fernseher – ging unsere Haustürklingel kurz vor 8 Uhr morgens. Da stand ein DHL Bote mit ein Paket, das genauso groß war wie er selber. Wieso entschloss ich mich für diesen Fernseher? Eigentlich gab es vier Faktoren die dafür sprachen. 600 hz, WLAN fest eingebaut, hbbtv und der schöne bedeutend günstigere Preis wie bei der (sorry noch schreibe ich das einmal) Markenkonkurrenz. Das er 3D tauglich war ist ein Nebeneffekt, den man gerne im Kauf nimmt aber nicht kaufentscheidend war. Auffällig war am Anfang das schwere Paket. Beim Auspacken kam der Ständer als erstes heraus der gefühlt 50% des gesamten Pakets ausmachte. Den brauchen wir nicht richtig da unser Fernseher an der Wand kam. Nöten bekamen wir auch als wir ihn aufgehangen haben und die diversen Stecker ins Gerät gesteckt hatten. Technisch geht es ja nicht anders aber bei solch einem Gerät und einer schmalen Halterung muss man Fingergymnastik beherrschen. Aber das ist ja bei jeden Fernseher dieser Größe so. Ich hatte trotz allem eben den Ständer zusammengeschraubt um zu wissen was für ein Bild das Gerät hat oder was noch wichtiger war – funktioniert er denn überhabt? Der Ständer war aus richtig schweren Metall gearbeitet und besteht aus 2 Teilen und acht Schrauben. Aber Stabil ist der schon. Denn der Fernseher kam noch nicht sofort an seine Halterung. Halt Zeitprobleme. . . Neben den Fernseher kamen noch ein kleiner Karton mit 2 Shutter 3D Brillen, eine Fernbedienung und eine Tüte mit einer Anleitung und zwei Batterien zum Vorschein. Die Anleitung ist klein aber sie verdient mal den Namen Anleitung. Weiss man nicht weiter – hier wird man geholfen. Nicht wie bei anderen Geräten wo man die als PDF-File vorfindet.
Der Fernseher ist vom Aussehen sehr sehr dünn und die Bedienelemente befinden sich alle versteckt an der linken Geräteseite eigentlich hinter dem Bildschirm. Das ist eigentlich nicht schön gelöst da man eigentlich die Knöpfe blind drücken muss. Diese Lösung hat zwei Seiten. Die Ästetische. Man hat ein Gerät vor sich mit einem riesigen Bildschirm, einen sehr schmalen Rand und sonst gar nichts. Nichts „verschandet“ das was man da vor sich sieht. Die Gegenseite – das unpraktische. Will man ohne Fernbedienung umschalten heißt es blindes herum-getaste. Und schon wieder habe ich beim Anschließen gedacht – Mensch, wieso erfindet die TV-Zunft den Fernseher neu? Wieso müssen die Anschlüsse alle hinterm Gerät nach hinten zeigend angebaut werden? Wieso nicht nach unten? Das aber ist keine Kritik an diesen Fernseher sondern an jeden Fernseher den ich kenne. Nur so am Rande aber es ist so nervrig wenn man immer hinter einem Fernseher herumfingern darf der so dicht vor der Wand hängt. Anschlussmäßig ist der Fernseher reichlich ausgestattet. 4 x HDMI, 3 Anschlüsse hinten + 1 an der Seite. 2 x USB, 1 Kartenschacht für z.B. HD+ und diverse andere Anschlüsse machen den Fernseher sehr vielseitig verwendbar und auch recht Zukunftssicher. Denn wer weiß was man später noch an solch ein Fernseher anschließen möchte.
Der „Knackpunkt“ (wenn man es so nennen will) am Fernseher ist für mich die Fernbedienung. Ein so gr0ßer Fernseher und so eine kleine Fernbedienung. Die hätte auch wohl mal 3 cm in der Länge wachsen dürfen. Denn man muss ja überlegen was man alles steuern muss. Und das Ergebnis ist dass alle Knöpfe recht klein gehalten sind. Der Druckpunkt ist überall gut aber die so häufig benutzten „Back“ oder „Menu“ Knöpfe sind zum Beispiel 5 mal 2 mm groß. Fürs schnelle und blinde Tippe sind da Vertipper vorprogrammiert. Im Bereich des ich nenne es mal Druckverhalten gibt es wieder nichts zu meckern.
Beim ersten Einschalten gab es einmal ein breites Grinsen im Gesicht. Denn der Fernseher fragte nach der Frage welche Sprache man will – Wollen sie den Fernseher privat oder in einem Geschäft als Digitale Leinwand betreiben. Bei der Einrichtung kann ich nur von der Sat-Installation sprechen. Und diese war wie man es erwarten konnte sehr einfach gehalten. Im Bereich des Suchlaufs unterscheiden sich die Receiver halt alle gar nicht. Aber im Bereich des Sortieren kann man sagen dass hier die Programmierer von Telefunken wohl bessere Arbeit als wie manche andere Programmierer geleistet haben, die ich zuvor sortiert hatte. Ich, ein Gegner einer Betriebsanleitung, kam sofort damit klar wie man in den Listen was löscht oder die jeweiligen Sender verschiebt. Man kann sich grundsätzlich die Frage stellen – was will man? Will man den eingebauten Receiver verwenden oder will man vielleicht einen externen Receiver weitegebrauchen? So wie bei uns. Wir hatten uns auf eine Lösung mit Verteiler geeinigt um den Luxus hbbTV ausnutzen zu können. Der Aufbau der Menus im Allgemeinen ist ähnlich einfach gehalten und nur wenige Dinge wie zum Beispiel die Installation eines Netzwerks ist unlogisch platziert worden. Hier hätte ich die Frage bei der Ersteinrichtung als sinnvoller angesehen. Der Receiver ist beim Programmwechsel sagen wir normal schnell. Der Umschaltvorgang dauert so um die 3 Sekunden bis der neue Sender eingeschaltet wurde.
Im Bereich Bildqualität gibt es gar nichts auszusetzen. In 3 Meter Entfernung vorm Gerät und beim Schauen von sagen wir ARD in SD Auflösung ist das Bild trotz der Größe des Gerätes recht fein und nicht verpixelt. Beim Zuschauen sieht man keine Artefaktbildungen (sprich z.B. im Wintersport fährt ein Skifahrer ein Berg herunter und rund um ihn entstehen falsche, farbige Farbflecken) oder das sich bei einer schnellen Bewegung etwas hinterzieht (sprich ein Fußball zieht ein Kometenschweif hinter sich her). Egal was man sieht. Das Bild wird immer schön flüssig dargestellt. Im Internet liest man schon von Regeln dass man ein 48 Zoll Fernseher bereits ab etwas mehr als wie 2 Meter Abstand betreiben kann. Das finde ich (persönlich) zu wenig. Ideal ist hier der Abstand von wie oben Geschrieben 3 Meter oder etwas mehr . Insbesondere wenn man Internet Videos betrachtet, die ja fast grundsätzlich immer in nicht so guter Qualität hochgeladen worden sind und bei kurzer Entfernung doch wohl wegen der Größe pixelig erscheinen können.
Der Bereich Smart-TV war wichtig. Vielleicht der wichtigste Faktor nach der 600 Hz Technik. Wichtig war hier die Möglichkeit den Fernseher mit einem bestehenden WLAN verbinden zu können. Aber da kam erst die Kür. Wo findet man das den in dem schönen Menu? Ich hatte das Installationsmenu hoch und runter abgesucht aber nichts gefunden. Nein, die Installation des Netzwerks geht bei dem Fernseher über die Einstellungen und nicht über die Installation. Aha. Sehr positiv fand ich das man den Fernseher via WPS mit dem Router koppeln kann. Die Oberfläche kam mir irgendwie vertraut vor denn unser LG Fernseher mit Smart TV sah fast gleich aus. Links war groß das Fernsehbild, dann darunter ein schneller Zugriff auf Facebook oder Twitter, rechts oben die eigentlichen Apps. Die Auswahl der Apps ist ein wenig eingeschränkt. Es gibt zwei Wetter-Apps, ein Internetbrowser sowie die ARD und ZDF-Mediathek unter rund 60 anderen Apps. Hier merkt man das das eigentlich ein türkisches Produkt ist denn diverse Apps sind für den türkischen Markt zurechtgeschnitten. Aber man kann hiermit im Internet surfen und dass ist eigentlich das was interessant ist. Was mittelfristig ein Problem werden kann ist das Telefunken nicht so eine Verbreitung wie LG oder Samsung hat und dass der Vorrat an Apps vorraussichtlich sich auch nicht richtig weiterentwickeln wird. Dafür sind die installierten Apps alle super umgesetzt worden und deren Funktionen macht das Gerät mit Bravour. Die Ladezeiten der jeweiligen Seiten oder Apps ist sehr schnell getan. Bedeutend schneller als wie der LG bei dem das Couchsurfen eher eine Qual darstellt. Was obligatorisch nicht gut funktioniert ist die Steuerung des Cursers über dem Bildschirm. Auch hier ist das Tempo höflich gesprochen einschläfernd langsam. Aber dafür gibt es eine sehr gute App für Android, die sogar teilweise Sprachsteuerung anbietet. Eine leichte Qual ist nur der Umstand dass der Fernseher nach dem Einschalten rund 2 bis 3 Minuten braucht bis er eine Verbindung zum Router aufgebaut hat. Interessant zudem ist der Zustand. Es gibt ein FireTV-Stick, eine Fire TV-Box sowie zwei Chromecast in unserem Haus. Wenn man wie gewohnt auf einem Tablet das Chromecastsymbol bei Youtube anklickt steht unter den vier oben genannten Geräten noch der Telefunken TV mit der jeweiligen IP des Gerätes. Anscheinend hat das Gerät automatisch die gleiche Technik verbaut um als „Chromecast“ zu dienen. Zum Thema hbbTV. HbbTV ist ein Zwidder aus Internet und Videotext. Fast alle wichtigen Sender bieten diesen Service an. Man kann mit einem Knopfdruck z.B. bei ZDF ein Rezept in einer Kochsendung anzeigen lassen. Die Öffentlich-Rechtlichen haben einen direkten Zugriff auf ihre Mediathek, die Privaten habe eine direkte Verknüpfung zu ihren Onlinediensten. Und dazu gibt es noch die Nachrichten wie im Videotext aber dafür sind sie schöner aufbereitet .
Was nicht richtig funktioniert ist der Mediabrowser für die Wiedergabe von Bildern oder Musik. Über DLNA (sprich Netzwerk) findet der Fernseher sofort den Fritzbox und die darauf installierten Bilder. Wiederrum klappt der Zugriff auf einem Homeserver der ebenfalls DLNA hat nicht. Genauso wenig können noch Daten wiedergegeben werden. Jedes Mal schreibt der Fernseher –Kein Wechselspeicher vorhanden. Da muss man sich hineinfuchsen. (Wie aber schon geschrieben – Ach, die Zeit)
Der Fernseher ist von Werk her ja 3D tauglich. Telefunken verwendet hierbei zwei Brillen mit der Shutter-Technik. Ich vergleiche hier mal wieder die Technik zum Vergleich mit dem LG Smart TV, der ebenfalls 3D aber mit Polarisationsbrillen arbeitet. Auch hier gibt es Licht und Schatten bei beiden Systemen. Ich brachte das mal aus der Perspektive des Telefunken Fernsehers. Die dort verbaute Shuttertechnik ist in der Anwendung nerviger. Man muss auf der Brille ein Knopf drücken so dass eine Bluetooth-Verbindung zum Fernseher aufgebaut wird. Ohne dem – geht 3D nicht. Beim LG heißt es Brille auf und freuen. Die hier verwendete Shuttertechnik macht gefühlt das Bild auch dunkler als wie ihre Pendanttechnik. Dafür ist der Räumliche Eindruck stärker und was entscheidender ist – es strengt gefühlt nicht so an ein Film in 3D als wie mit einer Polarisationsbrille zu schauen. Man kann bei dem System des Telefunken in aller Ruhe Fernsehen zu schauen ohne dass man sich aufs Neue konzentrieren muss. Des Weiteren besteht natürlich auch die Möglichkeit 2D Material in 3D sehen zu können. Aber man muss ehrlich sein. Wie oft sieht man 3D? 3D funktioniert erst dann wenn man Filme ohne eine Brille schauen kann. Wie schon oben geschrieben – es ist drin, es ist gut aber ohne 3D hätte ich auch leben können.
+ sehr einfache Einrichtung
+ gutes Bild und Ton
+ SMART TV-Unterstützung
+ direkte Unterstützung für Chromecast
+- Verwendung von Shutter-Brillen für 3D
- Fernbedienung
- Anbringung der Bedientasten am Fernseher
Mein Fazit:
Wieder mal sehr positiv überrascht worden. Nicht immer ist teurer besser. Ich würde zur Zeit eher sagen dass günstiger besser oder zumindest gleichwertig ist. Der Telefunken Fernseher bietet alles was man in der heutigen Zeit von einem modernen Fernseher erwartet. Und ein Tag später verirrte ich mich in einem roten Elektrogeschäft wo ein vergleichbares Konkurrenzprodukt von Panasonic stand. 48 Zoll, 400 Herz, 3D, Smart TV mit WLAN – nur dieser kam eben 649 Euro.
Problem beim Laden der Informationen
Leider konnten wir die Informationen der verantwortlichen Person aufgrund eines Problems nicht anzeigen. Lade die Seite neu oder versuche es später erneut.
Problem beim Laden der Informationen
Leider konnten wir die Herstellerinformationen aufgrund eines Problems nicht anzeigen. Lade die Seite neu oder versuche es später erneut.
Problem beim Laden der Informationen
Leider konnten wir die Bilder zur Produktsicherheit aufgrund eines Problems nicht anzeigen. Lade die Seite neu oder versuche es später erneut.
