Heute ist es in aller Munde: 3D. Nicht mehr nur im Kino können Sie einen Blockbuster in 3D genießen, sondern auch auf dem heimischen Sofa wird diese Möglichkeit geboten. Sie benötigen dazu nur einen 3D-Fernseher, die passende Brille und einen Film, sodass sofort der Spaß beginnen kann. Dennoch war es nicht immer so, denn 3D ist zwar keine neumodische Erfindung, doch alles hat seinen Anfang. Bei der 3D-Technik schon im Jahre 1832.
Die ersten Schritte von 3D Fernsehern
Sir Charles Wheatstone erfand das Stereoskop und gilt somit als Erfinder der 3D-Technologie. Mit Hilfe der Erfindung des englischen Physikers und der ebenso frischen Fotografie konnten bereits im Jahre 1841 die ersten stereoskopischen Aufnahmen gemacht werden. Das war noch sieben Jahre vor dem bekannten „Kommunistischen Manifest“. Viele Jahre hat sich nicht viel an der Technik verändert und es wurden erst andere Technologien weiterentwickelt. Der erste heute bekannte 3D-Film kam 1922 auf die Kinoleinwand. Zwar hatten schon die berühmten Filmpionieren Louis und August Lumière im Jahr 1895 mit 3D-Filmaufnahmen experimentiert, doch es wollte nicht so recht etwas werden. Erst am 27. September 1922 flimmerte der erste Spielfilm in der dritten Dimension über die Kinoleinwand. Der Film trug den Namen „The Power of Love“. Es war ein sülziger Romantikschinken, der in Los Angeles erstmals aufgeführt wurde. Zur damaligen Zeit waren noch die klassischen Rot-Grün-Brillen notwendig, um das 3D-Spekatakel wahrzunehmen.
Eine kleine Welle des Erfolgs
Nochmals vergangen mehr als dreißig Jahre, bevor sich wieder jemand an 3D herangetraut hat. Die große 3D-Welle schlug im Filmbusiness ein und es kamen etliche Kinofilme in der dritten Dimension auf die Leinwand. Angefangen mit dem Horrorstreifen „Bwana Devil“ im Jahre 1952. Natürlich hat sich über die Jahre die Technik deutlich verbessert, sodass wesentlich spannendere und atemberaubende Effekte entstehen konnten. Selbst der alteingesessene Regiegroßmeister Alfred Hitchcock konnte sich dem Charme der dritten Dimension nicht entziehen. Sein Film „Bei Anruf: Mord“ aus dem Jahre 1954 war der erste Versuch, dass 3D nicht nur schön aussehen kann, sondern auch in die filmische Dramaturgie eingebaut werden kann. In den 1950er Jahren entstanden noch rund 50 weitere Produktionen in 3D, doch schnell sank das Interesse an der 3D-Technik wieder. Immerhin war die Technik recht kompliziert und dazu noch teuer. Erst in den 1970er Jahren wurde die 3D-Technik vom Industriekünstler Andy Warhol wieder aufgegriffen. 1973 lässt jener seinen Lieblingsregisseur Paul Morriseey „Andy Warhol’s Frankenstein“ drehen. Hierbei hat der Film weniger durch die 3D-Technik Schlagzeilen gemacht, sondern sehr viel mehr durch die große Vielfalt an Blut und Sex. Trotzdem hatte 3D immer noch keine Chance, sich für die Massen durchzusetzen. Gerade wegen den technischen Defiziten, aber auch den unverhältnismäßig hohen Mehrkosten war die Technik nicht sonderlich beliebt. Somit schaffte es auch der Filme wie „Der weiße Hai 3D“ im Jahre 1983 nicht die 3D-Technik dauerhaft zu etablieren.
Avatar – Der Durchbruch der 3D-Technik
Im 21. Jahrhundert sollte die große Stunde für die 3D-Technologie schlagen. Robert Zemeckis Animationsfilm aus dem Jahre 2004 „Der Polarexpress“ war einer der Schlüsselfiguren, welche den Hype um 3D wieder aufleben lies. Zwar wurde der Film lediglich in IMAX-Kinos in 3D gezeigt, dennoch punktete die Kombination aus digitalen Animationsverfahren und der dritten Dimension. Doch keiner hat das 3D so stark etabliert, wie James Cameron. Im Jahr 2009 brachte dieser seinen Blockbuster „Avatar“ in die Kinos, wo seine blauen Außerirdischen durch den Wald huschen. Nicht alleine durch das 3D-Verfahren wurde „Avatar“ zu dem erfolgreichsten Film der Geschichte, mit mehr als 2,7 Milliarden Dollar Gesamteinnahmen. Dafür war zum Großteil die neue Technik von 3D verantwortlich, welche sehr viel besser, detaillierter und farbenprächtiger arbeitet, als die alten Grün-Rot-Brillen. Auch in Zukunft wird 3D nicht so schnell von der Kinoleinwand und auch den heimischen Bildschirmen verschwinden. Die Technik entwickelt sich ständig weiter und heute werden die meisten Filme nicht nur in 2D, sondern auch direkt in 3D gedreht.